Paris 1860. Die Hautevolée aus vielen Ländern versammelt sich dort, ein guter Teil des Lebens findet auf den prächtigen neuen, breiten Boulevards statt. Wer etwas auf sich hält, der präsentiert sich dort nach neuster Mode gekleidet, entweder zu Fuß, noch besser zu Pferd oder extravagant im eigenen Wagen. Crafty ist kurz vor 1900 als selbständiger Zeichner tätig und nimmt jetzt "Tout Paris" systematisch aufs Korn: auf der Straße, im Park, auf dem Land, aber auch in den Cafés und Restaurants. Hier halten sich auch jene Zeitgenossen auf, die sich zwar vornehm geben und nur das Teuerste anschaffen, deren Benehmen aber noch nicht ganz dem raffinierten Regelwerk der wirklich Mondänen entspricht, das zeigen ihre Manieren ebenso wie die öffenlichen Auftritte. Diese Situation gibt dem auf der Seite der alten Garde stehenden Schöngeist Crafty Gelegenheit zur bissigen Kritik. Gerade wegen der in den Darstellungen und Kommentaren enthaltenen Wertungen und Satiren werden Craftys amüsante Zeichnungen und Texte zu einer differenzierten Quelle der damaligen Lebensweise der führenden Gesellschaftsschicht.
So wie Crafty von den einen geschätzt wurde, dürfte er von den anderen gefürchtet worden sein. Denn er nahm Menschen, die mehr scheinen wollten als die waren, gnadenlos aufs Korn. Crafty sah offenbar durch sein Monokel jede Schwäche und jeden Fauxpas, scheint sein Skizzenbuch sofort gezückt und den Sündenbock samt Achillesferse ungehend festgehalten zu haben. Dazu genügten wenige Striche seiner spitzen Feder, manchmal entstanden richtige kleine Kunstwerke.
Die Zeichnungen und Texte Craftys sind unterlegt von einem feinen Esprit, der dem englischen Humor und Sinn für Nonsens nahesteht.
Dieses Buch ist ein ideales Geschenk für alle Pferdefreunde aber auch für Freunde der Karikatur sowie der künstlerischen Gesellschaftskritik. Mit Feder und Tusche festgehalten, teils zum Totlachen komisch.