„Rau beschrieb nicht nur, sondern klagte kompromißlos an, was die Menschen dem Pferd abverlangten. Dies bezieht sich nicht nur auf das Kriegspferd und ist deshalb bis heute aktuell geblieben. Der Mensch benutzt das Pferd für seine Zwecke, so lange es leistungsfähig ist. Altgold kam als Rennpferd in den Sport, war dort kein Sensationssieger und mußte deshalb als Hindernisrennpferd sein Brot weiter verdienen, bis es niederbrach, geheilt wurde und danach als Kriegspferd einen langen Leidensweg zu ertragen hatte. Rau läßt durch Altgold nicht nur dessen Leiden, sondern auch die Schicksale seiner Artgenossen schildern. Dabei äußert er sich über Reitsysteme, die Unterschiede der einzelnen Pferderassen, typische Fehler im Umgang mit Pferden und beschreibt authentisch den Ablauf des ersten Weltkrieges aus der Sicht des Kriegspferdes. Was Rau 1919 durch Altgold über die verschiedenen Reitsysteme kritisch anmerken ließ, hat heute noch Gültigkeit, weshalb ich die Lektüre jedem empfehlen kann, der lernen will, sein Pferd zu verstehen.“
Reiner Klimke