Die Dressur diffiziler Pferde, die Korrektur verdorbener und böser Pferde

Der Stallmeister Ernst-Friedrich Seidler (1798-1865) war Inhaber eines großen Reitstalls in Königsberg und genoß den Ruf, verdorbene und bösartige Pferde rittig zu machen („Die Dressur diffiziler Pferde“, 1848). Diesem Ruf verdankte er seine Anstellung als Zivilstallmeister an der Lehrschwadron in Berlin. Seidlers Auffassungen haben ihre Licht- und Schattenseiten. Zum Positiven gehört das zwanglose Vorwärts, aus dem sich die Anlehnung und dann erst die Aufrichtung ergeben sollen. Auch dem Schwung und der Geraderichtung hat er breiten Raum gewidmet. Das Positive wird freilich belastet durch seine Anwendung diverser Hilfszügel und seiner mechanistischen Auffassung, einzelne Teile des Pferdes ohne Rücksicht auf das Ganze formen zu wollen.