Das Reithaus als teatrum equestre, als Bühne des Rossballetts gehörte zu den wichtigsten Bauaufgaben jeder Residenzanlage. Berühmte Architekten schufen diese Bauwerke voller Prachtentfaltung. Drei Jahrhunderte lang vereinigt das Reithaus die verschiedensten Aufgaben in sich: Festsaal, Theater und Stätte höfischen Vergnügens einerseits, Ausbildungsstätte für Pferd und Reiter und Wettkampfort andererseits. Wohl nirgendwo sonst kommt die Wertschätzung des Pferdes besser zum Ausdruck als in dieser steingewordenen Idee, eine dem Adel des Pferdes angemessene Umgebung zu schaffen. Dieses Buch versucht, in einer Reihe von Beispielen den architekturgeschichtlichen Aspekt des Reithauses zu verknüpfen mit der kulturgeschichtlichen Bedeutung des Pferdes und der Reitkunst vom Ausgang der Renaissance bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.